Der Mensch als Behüter
Aktualisiert: 3. Sept. 2022
Wenn ich mit Pferden spreche, reden wir auch über ihre Menschen. Sie haben immer mal wieder gute Hinweise für sie und schätzen immer die Zeit mit ihnen. Dies ist jedenfalls bis jetzt bei allen Pferden so gewesen. Pferde fühlen sich ihren Menschen verbunden, manche äussern Dankbarkeit. Rein rechtlich gesehen sind Menschen die Besitzer von Pferden. So wie bei einer Sache. Doch finde ich diese Bezeichnung immer befremdlicher. Natürlich ist es so, dass der Mensch dem Pferd gegenüber eine Verantwortung hat und dieser auch nachkommen muss. Und doch kann diese Beziehung so viel mehr sein.

Da unsere Gedanken und Worte unser Handeln beeinflussen, werde ich in Zukunft vom Behüter sprechen. Im Englischen gibt es die schöne Bezeichnung "guardian". Im Deutschen Sprachgebrauch muss dies wohl erst noch mehr etabliert werden.
Ich habe nun angefangen meine Gesprächsprotokolle dementsprechende zu ändern. Auf jeden Formular sind wichtige Infos zum Tier und seinem Menschen notiert. Und neu steht dort "Name Behüter". Ich hoffe, dass dieser oder ähnliche Begriffe immer üblicher werden. Ich bin mir sicher, dass es den Pferden auch gefallen wird. Vor allem, wenn es mit Bedeutung gefüllt wird. Behüter übernehmen Verantwortung, da wo es nötig ist (Nahrung, Schutz, Hufe etc.). Aber sie können auch die Rolle des Freundes auf einer tieferen Ebene übernehmen. Pferde sprechen immer wieder von ihren Freundschaften und von Familie. Dies ist elementar wichtig für sie. Ebenso wie für uns! Wir dürfen gerne noch mehr anerkennen, dass wir mehr Gemeinsamkeiten im Fühlen und Denken haben, als allgemein anerkannt ist.